… und wie Sie 3 häufige Fehler leicht vermeiden können

Jeder Unternehmer steht irgendwann vor der Herausforderung, dass er sich nach außen präsentieren will.
Und dazu benötigt er

  • ein Logo
  • „seine“ Unternehmensfarbe(n) und
  • Schriften für seine Drucksachen

Der beliebteste Fehler bei Logos: So richtig viel ausdrücken zu wollen.

Wussten Sie, dass es nahezu egal ist, was ein Logo aussagt. Hätten Sie nicht gedacht, nicht wahr? Ich beweise es: Nehmen Sie mal das Mercedes Benz Logo. Was sagt es über die Qualität der Autos? Richtig. Das Logo sagt dazu nichts.

Sie haben allerdings gelernt, dass der „Stern“ für eine sehr gute Qualität und für Motoren mit einer hohen Laufleistung steht … und eine Raubkatze im Sprung assoziieren Sie sofort mit einer englischen Luxusmarke. Bei einem blau-weiß-schwarzen Kreis fällt Ihnen auf Anhieb sportlicher Fahrspaß aus Bayern ein und bei 4 Ringen auf dem Kühler die Typen, die auf der Autobahn notorisch links fahren und dabei zu dicht an Ihrem Heck kleben.

Der Witz ist, jedes Logo muss man „lernen“. Jedes. Doch Eines ist den Logos der vier eben beschriebenen Automarken gemeinsam: Alle Vier sind prägnant. Sie erhaschen einen ganz kurzen Blick darauf und wissen genau, welches Auto das ist. (Zum Vergleich: Gucken Sie sich mal die Logos von asiatischen Automarken an … das sind in der Regel gute Beispiele für geringe Prägnanz).

Was heißt das für Sie und Ihr Unternehmen? Wenn Sie – weil Sie eine gewisse Größe haben (wollen) oder aber weithin sichtbar sein wollen, in Zukunft ein Logo haben möchten, dann müssen Ihre Kunden das Logo erst einmal lernen, bis sie es mit Ihnen in Verbindung bringen. Und jedes Detail, das Sie sich vielleicht ganz liebevoll ausgedacht haben und mit dem Sie Teile ihrer Philosophie zum Ausdruck bringen wollten, müssen Sie ihren Kunden erst einmal erklären. Die Gefahr dabei ist aber, dass die Prägnanz vor lauter Sendungsbewusstsein verloren geht.

Zu viele Elemente in einem Logo sorgen dafür, dass der Kunde einfach viel, viel länger braucht, bis er lernt, dass das Ihr Unternehmen ist.

Also: Fazit: Denken Sie nicht zu viel darüber nach, was Sie alles als Botschaft senden wollen, sondern lassen Sie nach einem ausführlichen Briefinggespräch einen wirklich guten Grafiker verschiedene Logovorschläge  entwickeln.

Wählen Sie dann den Entwurf aus, der besonders prägnant (ins Auge fallend) und plakativ (gute Fernwirkung) ist, und der sich auf möglichst unterschiedlichen Formaten, auf möglichst vielen Werbemitteln und nach Möglichkeit in Farbe, einfarbig und auch noch in weiß auf farbigem Grund sehen lassen kann. Und der sich dann auch noch von allen anderen Logos unterscheidet. Gerne begleite ich Sie bei diesem Prozess.

Wählen Sie keine „modernen“ Farben

Wenn Ihre Firma länger als 2 Jahre existieren soll, dann entscheiden Sie sich bitte bewusst gegen die aktuell angesagten Farben. Anfang bis Mitte 2017 war das z.B. ein Eiscremefarbiger Mint-/Aquamarin-Ton, der schon 12 Monate später als „überholt“ empfunden wird. Dieser Farbton hat die Jahreszahl schon direkt im Gepäck.

Entscheiden Sie sich besser für Farben, die entweder zu ihrer Branche passen oder die Sie persönlich einfach mögen (ohne, dass es Modefarben sind) und kombinieren Sie u.U. die Hauptfarbe mit einem zweiten (gewagteren) Farbtupfer, sowie eventuell Grau anstelle von Schwarz. Und so blöd es klingt: Mit dunklen Blautönen und einem kräftigen Rotton machen Sie eigentlich nie viel falsch. Auch wenn das beileibe nicht die originellste Wahl ist.  (Abgesehen davon sollten Ihre Firmenfarben leicht vierfarbig (4C) zu drucken sein, ohne dass jedes Druckstück Farbdifferenzen aufweist und auch die Übertragung in andere Farbpaletten wie Pantone (das ist einfach) oder RAL (das wird die Luft dann echt dünn) sollte möglich sein. Und kombinieren Sie keine Farben, die von Menschen mit Rot-Grün-Einschränkung nicht separiert werden können.

Wenn Sie sich jetzt nicht so sicher sind, begleite ich Sie auch hier.

Verwenden Sie klare Schriften

Schon Word, Excel und Powerpoint kennen Hunderte von Schriften … und ich sage: Finger weg von Spielereien! Denn eine „gute“ Schrift ist nicht eine besonders originelle Schrift oder eine, mit der man viel ausdrückt, sondern eine „gute“ Schrift erfüllt folgende Kriterien: Sie ist auch in kleinerer Punktgröße gut zu lesen. Sie ist klar und hat einen angenehmen Abstand der einzelnen Buchstaben. Für Überschriften können Sie natürlich (lesbare) Schmuckschriften einsetzen, aber die „Copy“ (also der eigentliche Text) sollte immer schnörkellos sein. Schriften mit Seriphen (das sind diese kleinen auf- und abstrebenden Striche an den einzelnen Buchstaben, speziell den Großbuchstaben) erhöhen die Führung des Auges bei Zeilen, haben aber einen altmodischen Touch (z.B. Times, Garamond …). Wenn Sie nicht gerade Notar sind, sollten Sie die Finger davon lassen. Und achten Sie bei der Auswahl darauf, dass die Schrift auch für Ihre Internetseiten problemlos verfügbar ist. Ach so: Und eine Schmuckschrift ist ein SCHMUCK … also setzen Sie sie bitte sparsam ein.

Falls Sie sich hier nicht sicher sind, sprechen Sie mit mir.

Auch sonst kann man bei der werblichen Gestaltung viel falsch machen: Zu helle Grautöne für Texte, tote Farbfonds zum Unterlegen von Texten, sowie schlechte Satzspiegel und falsche Bild-Textverteilungen. X-verschiedene Schrifttypen und Schriftschnitte, Schmuckrahmen und Pfeile („Wenn einem Grafiker nix einfällt, macht er Pfeile“ … Benno Keysselitz, 1983)

Natürlich kann man über Geschmack nicht streiten … aber auch in der Werbung gibt es Regeln, die man besser einhält, weil man nämlich bald an gestalterische Grenzen kommt, die man dann entweder nicht überwinden kann oder die Werbemittel unangenehm teuer machen. Gerne begleite ich Sie auf dem Weg zu Ihrem unverwechselbaren, zukunftsweisenden Design, das später keine Extrakosten verursachen wird.